Lee Silverman Voice Traitment

Sprechstörungen und die Parkinson'sche Erkrankung

Nahezu jede Person (89%) mit Parkinson'scher Erkrankung wird Probleme beim Sprechen bekommen. Diese können früh im Krankheitsverlauf auftreten und beeinträchtigen zunehmend die Lebensqualität durch:
- eine leise Stimme
- eine verwaschene Aussprache
- eine monotone Sprechweise
- eine heisere Stimme.

Medikamente und Operationen können die anderen Symptome der Parkinsonerkrankung zum Teil dramatisch verbessern, aber sie helfen nicht bei Sprechstörungen. Die einzige Möglichkeit, das Sprechen zu verbessern, ist die Sprechtherapie.

Das amerikanische Gesundheitswesen (NIH) hat über 15 Jahre die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Lorraine Ramig, Carolyn Bonitati und Ph.D. Cynthia Fox unterstützt.  Sie haben Untersuchungen zur Effektivität des LSVTRLOUD und u.a. zur Anwendung des LSVTRLOUD bei anderen sprechmotorischen Erkrankungen (wie MS, ICP, Schlaganfall) durchgeführt. Die dabei gewonnenen Daten zeigen, dass eine parkinsonspezifische Therapie - das LSVTRLOUD effektiv ist.
Die Methode wurde von den amerikanischen Sprachtherapeutinnen Dr. Lorraine Ramig und Carolyn Bonitati im Jahr 1987 entwickelt und nach der ersten damit behandelten Patientin (Frau Lee Silverman) benannt.
Sie unterscheidet sich von anderen Ansätzen dadurch, dass eine Verbesserung der Verständlichkeit der Sprache ausschließlich über das Erhöhen der Sprechlautstärke angestrebt wird.
Es gibt Hinweise in verschiedenen Untersuchungen, dass der Stimme eine Schlüsselrolle im Sprechsystem zukommt. Intensives Stimmtraining bewirkt häufig auch deutliche Verbesserungen anderer Funktionsbereiche des Sprechens wie der Atmung, der Aussprache und der Satzmelodie ("cross-over-Effekte").

Die intensive theoretische und klinische Forschung zum LSVTR hat folgende wichtige Ergebnisse gezeigt:

  • die Lautstärke der Stimme nimmt zu
  • die Verständlichkeit verbessert sich
  • der Gesichtsausdruck wird lebendiger
  • das Schlucken verbessert sich
  • die neurologischen Funktionen verbessern sich.

Das LSVTRLOUD stärkt die eigenen Kräfte, indem es die Kommunikationsfähigkeit fördert und somit zu einer höheren Lebensqualität beiträgt.
Für optimale Therapieergebnisse ist es unbedingt erforderlich, dass LSVTRLOUD nur von Therapeuten durchgeführt wird, die für diese Methode ein Zertifikat erworben haben.

Was benötigen Sie?
Etwas Zeit! Nach dem Motto "All you need is loud" werden in einem 4-wöchigen Intensivprogramm regelmäßig Übungen zur Verbesserung der Stimmfunktion und Sprechlautstärke durchgeführt. Hier lernen Sie mit einer Therapiestunde pro Tag  (4x 4 Wochen), wie Sie die Stimmkraft entwickeln können, um mit normaler Lautstärke sprechen zu können.
Ihre behandelnde Praxis für Neurologie stellt Ihnen eine Verordnung zur Diagnostik und Therapie von Störungen der Sprechmotorik (SP 6) aus (4x wöchentlich). Mit einer Folgeverordnung wird die Intensivtherapie abgeschlossen.

Sprechen Sie laut!

  • Sprechen Sie laut. Ihr Sprechen wird langsamer, deutlicher und verständlicher sein, wenn Sie laut sprechen.
  • Trauen Sie Ihrem Gehirn nicht, wenn es Ihnen sagt, Sie seien laut genug - durch die Parkinson'sche Erkrankung gibt Ihnen das Gehirn falsche Rückmeldungen.
  • Solange Sie nicht denken, dass Sie zu laut sprechen, sprechen Sie vermutlich nicht laut genug.

1. Melden Sie sich so bald wie möglich zur logopädischen Untersuchung an.
2. Erlernen Sie hier, Ihre Lautstärke zu erhöhen, ohne Ihren Stimmbändern zu schaden.
3. Wenn Sie sich beim Essen verschlucken oder oft husten müssen, melden Sie sich zu
    einer Schluckuntersuchung (HNO-Praxis) an.
Quellen: übersetzter Flyer der LSVTRFoundation
                www.krankheit-parkinson.de
                dbl Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
                www.lsvt.org.


 

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